Unsere Befragung zu den Bedürfnissen der Lernenden
Im Zuge unseres StudyBuddy-Projektes haben wir die Bedürfnisse unserer Zielgruppen, nämlich Teilnehmende an beruflicher Weiterbildung, genauer unter die Lupe genommen. Ziel war es, ein Bild von den individuellen, aber auch studienmodellabhängigen Herausforderungen zu bekommen, um diese mit dem StudyBuddy adressieren zu können. Dazu haben wir 266 Weiterbildende online befragt, großzügige Freitextfelder gaben den Teilnehmenden die Möglichkeit Ideen mitzuteilen, Herausforderungen genauer zu spezifizieren oder ihre Sorgen loszuwerden. Die intensive Nutzung der Freitextfelder unterstreicht die Brisanz und Relevanz des Themas.
Es bestätigt sich, dass die Zielgruppe aufgrund der Unterschiede in den Lernbiografien, im Alter, in den Familien- und Wohnsituation, im Umfang der Berufstätigkeit usw. sehr heterogen ist und sich das auch in den wahrgenommenen Herausforderungen widerspiegelt. Neben den individuellen Bedürfnissen gibt es aber auch Unterschiede, die an den Bildungseinrichtungen und deren Studienmodell festzumachen sind. So unterscheiden sich die drei Einrichtungen (AKAD, TU Braunschweig und Oskar-Kämmer-Schule), an denen die Befragung stattgefunden hat, vor allem in Bezug auf Bildungslevel (vom nichtakademischen Abschluss bis hin zum Masterabschluss), Digitalisierungsgrad der Lehre (Präsenzlehre auf der einen und komplett digitale Lehre auf der anderen Seite), sowie Studienflexibilität z.B. bei Startzeitpunkt und Geschwindigkeit (von stark verschult zu curricularen Flexibilität mit freiwählbarer Startzeitpunkt und Geschwindigkeit), sowie dem Ausmaß an Selbstlernphasen. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
• Die Mehrheit der Befragten haben Probleme mit dem Zeitmanagement
• Die soziale Integration, also der Kontakt zu anderen Studierenden und Lehrenden, ist insbesondere im digitalen Fernstudium wenig ausgeprägt
• Die (befragten) Weiterbildenden wünschen sich Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung mit sowohl digitalen als auch analogen Inhalten
• Mangelnde Flexibilität der Studieneinteilung reduziert den Umfang der Berufstätigkeit und erhöht damit die finanzielle Belastung, einen Abbruch fördert
• Die Mehrheit der Befragten hat Probleme sich zu konzentrieren, Dinge werden aufgeschoben und die Ablenkung durch soziale Medien ist ein echtes Problem
In Folge dessen müssen in Zukunft folgende Anforderungen in beruflichen Weiterbildungsprogrammen berücksichtigt werden:
• Didaktische Verbesserungen
• Studienmodellanpassungen
• Skalierbare digitale Lösungen, die für ein Gleichgewicht zwischen analogem und digitalem Lernen sorgen
• Maßnahmen zur Suchtprävention in Bezug auf soziale Medien
Es bleibt also spannend, wie wir es schaffen, den Anforderung gerecht zu werden!
Bei Interesse an unserer Forschung, finden Sie unter folgendem Link das vollständige Paper: https://www.researchgate.net/publication/364559430_Needs_of_Students_in_Further_Education_-A_Mixed_Methods_Study